Müll, Müll und noch mehr Müll – Was können wir tun?
Das Müllproblem im Meer ist ein hochkomplexes und bekanntes Thema. Daher verwundert es auch nicht, dass es bereits einige Aktionen, um der immer größeren Vermüllung der Meere entgegen zu wirken, ins Leben gerufen wurden. Beispielsweise gibt es seit dem 03.08.2012 auch in Deutschland das Projekt „Fishing for Litter“, welches hier zu Lande vom NABU getragen wird. Im Zuge dessen können Schiffe Ihren Müll kostenlos abliefern und der Müll wird dann analysiert. Außerdem ist an jedem dritten Samstag im September der „International Costal Cleanup Day“ (ICCD), woran sich der NABU seit 2010 beteiligt. Die Topfunde 2012 lauten wie folgt: 2.117.931 Zigarettenfilter, 1.140.222 Bonbonpapiere, 1.065.171 Plastikflaschen und 1.019.902 Plastiktüten.
Auch die Industrie und Politik hat das Plastikproblem mittlerweile erkannt. Es gibt seit einer Weile das sogenannte „Bioplastik“. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Plastik was ohne weiteres zu kompostieren ist. Dies obliegt oftmals nur den jeweiligen Firmen. Hinzukommt, dass für die Herstellung genmanipulierter Mais aus den USA importiert wird. Daher schafft Bioplastik zwar eine gewisse Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen, doch ist es nicht zwangsweise umweltfreundlicher als konventionelles Plastik.
Die Politik reagierte auf das Müllproblem ebenfalls, jedoch für viele Umweltschützer nicht ausreichend und umfassend genug. Die EU beschloss in diesem Jahr lediglich, dass Mitgliederstaaten die Möglichkeit besitzen Plastiktüten zu verbieten. Dies ist zwar ein Fortschritt, doch reicht die Möglichkeit eines Verbotes nicht aus. Besonders dann nicht wenn man sich die große Vorbildsfunktion der EU vor Augen führt, was weltweites Umweltbewusstsein betrifft. In Irland beträgt der jährliche pro Kopf Verbrauch von Plastiktüten 18, in Deutschland 71 und in Bulgarien 421. Der europäische Durchschnitt liegt bei 198 Plastiktüten pro Kopf und Jahr. Der Verbrauch der Irländer konnte auf den niedrigsten in der gesamten europäischen Union durch eine zustäzliche Abgabe auf Plastiktüten erreicht werden und damit wird ein möglicher Ansatz für die Reduzierung aufgezeigt.
Abschließend kann und muss man sagen, dass es an jedem von uns liegt. Wenn wir darauf verzichten überflüssigen Müll zu produzieren und zwar besonders in Form von langlebigen Plastikmüll, dann landet auch weniger im Meer, an unseren Stränden, auf unseren Tellern, in uns und unseren Kindern. Daher sollte sich ein jeder Fragen ob es nicht einfacher ist einen Beutel aus z.B. Baumwolle zum nächsten Einkauf mitzunehmen anstatt hinterher an der Kasse eine weitere nur kurz genutzte Plastiktüte für wenig Geld und viel Umweltschaden zu erwerben.
André Querbach
Den ersten Teil der Meeresmüllserie findest du hier. Dort geht es darum, wie der Müll überhaupt seinen Weg in das Meer findet.
Hier geht es weiter in unserer Meeresmüllserie. Im zweiten Teil geht es um die Auswirkungen von Plastik auf die Organismen im Meer und auf uns.