Schnucken in der Braderuper Heide
Seit kurzem schnuckt sich eine Schafherde durch die Braderuper Heide. Die 429 Tiere tragen durch das Abknabbern der Pflanzentriebe zur Heidepflege bei. Da die Heide eine Kulturlandschaft ist, bedarf sie regelmäßiger Pflegemaßnahmen, wie die Beweidung durch Schnucken, das Brennen oder das Plaggen. Diese sind nötig, da die Heide eine Suizidgesellschaft ist, was bedeutet, dass sie nährstoffarme Böden zum Wachsen braucht, diese aber mit der Zeit mit Nährstoffen anreichert. Man spricht davon, dass die Heide altert. Die Schnucken tragen dadurch, dass sie Nährstoffe aus der Heide heraustragen, zur Verjüngung bei, sodass uns die Heide auch weiterhin in ihrer Schönheit erhalten bleibt.
Die Herde bleibt für einige Monate auf der Insel und schnuckt sich erst durch die Braderuper Heide bevor sie zum Naturschutzgebiet Morsum Kliff weiterzieht und auch dort zum Einsatz kommt. Besonders gerne fressen die Tiere die Rosa Rugosa, auch bekannt als Kartoffelrose oder Kamtschatkarose. Diese invasive Art aus Sibirien verdrängt die Heide und somit auch die seltenen Pflanzen, die dort wachsen. Von den 150 Pflanzenarten, die man in der Heide finden kann, steht nämlich fast die Hälfte auf der Roten Liste. Dies macht die Heide besonders schützenswert.
Für jeden, der unsere Schafherde einmal in Aktion erleben will, lohnt sich ein Besuch in der Braderuper Heide beziehungsweise im Naturschutzgebiet Morsum Kliff. Im Moment ist es besonders schön, da die Heide noch blüht!