Die Stranddistel kehrt nach Kampen zurück
Die Stranddistel ziert zwar das Kampener Wappen, ist in der Gemeinde jedoch so gut wie ausgestorben. Im Rahmen eines Projektes zur Wiederansiedlung wurden jetzt die ersten 50 Setzlingen in den Dünensand gepflanzt.
Seit heute Mittag ist die Stranddistel wieder in Kampen heimisch. Das vor eineinhalb Jahren gestartete Projekt zur Wiederansiedlung der spröden Schönheit, die das Kampener Wappen ziert, erlebte heute mit dem Pflanzen der ersten 50 Setzlinge seinen vorläufigen Höhepunkt. Mit Chance werden die gerade einmal zehn Zentimeter großen Pflänzchen in zwei bis drei Jahren zum ersten Mal blühen und sich von alleine fortpflanzen.
Weil sie in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr durch den Bewuchs von Weißdünen verdrängt, von Menschen als Trockenblume gepflückt und ihre Wurzel von Kaninchen gefressen wurde, steht die Stranddistel auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Größere Bestände gibt es auf Sylt heute nur noch auf dem Ellenbogen.
Von dort stammen auch die Samen, aus denen Experten über Winter und Frühjahr etwa 170 junge Pflanzen gezogen haben. Die 50 stärksten wurden jetzt von Vertretern der Gemeinde und des Naturschutzes gemeinsam mit Züchterin Norma Kujath in der Nähe des Weges zur Buhne 16 in den Dünensand gepflanzt. „Wir hoffen, dass es uns gelingt, die Stranddistel für die nächste Generation zu erhalten, da es viele Sylter Kinder gibt, die sie noch nie gesehen haben“, sagt Kampens Bürgermeisterin Steffi Böhm.
Entnommen aus der Sylter Rundschau Sonnabend, 7. September 2013.