Infos zum Riesenbärenklau
Für die einen ist der im Kaukasus beheimatete Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) eine willkommene Bereicherung der einheimischen Artenvielfalt, für andere hingegen ein äußerst ungebetener Gast, der mit der heimischen Flora konkurriert. Dies kann letztendlich dazu führen, dass hiesige Arten stark zurück gedrängt werden.
Neophyten sind Pflanzen, die nach 1500 bewusst eingeschleppt oder zu einem bestimmten Zweck eingeführt worden sind. Meist breiten sie sich sehr schnell und auf Kosten einheimischer Pflanzen aus. Der Riesenbärenklau, der auch unter dem Namen Herkulesstaude bekannt ist, kam Ende des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Europa und hat sich auch auf Sylt in wenigen Jahren stark ausgebreitet.
Nach den Richtlinien des Landesnaturschutzgesetzes sowie der Biodiversitätenkonvention können Naturschutzbehörden eine Beseitigung anordnen, sofern dies aus Artenschutzgründen nötig ist. Die betreuenden Naturschutzverbände kümmern sich daher um die Entfernung der Pflanzen aus den Schutzgebieten, da die heimische Pflanzenwelt durch diese und andere Neophyten in starker Bedrängnis ist. Dies gilt auch für die Heckenrose (Rosa rugosa).
Wir appellieren an die Besitzer von Gärten, die Arbeit der Naturschutzverbände und Gemeinden zu unterstützen und eine Entfernung des Riesenbärenklau durchzuführen, bzw. dies zu veranlassen, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
Die Bekämpfung des Riesenbärenklau ist sehr zeitaufwendig. In der Regel stirbt die Pflanze nach zweimaliger Blüte beziehungsweise Ausbildung von Samen ab. Kommt es jedoch nicht zu diesem Wachstumsstadium, ist die Pflanze mehrjährig. Daher versucht man die blühenden Dolden abzuschlagen, bevor es zur Aussamung kommen kann. Da die Pflanze in diesem Fall sogenannte Nachblüten austreibt sind mehrere Kontrollgänge und Nacharbeiten notwendig. Sonst könnte die Pflanze auch komplett mit der Wurzel entfernt werden, wobei jedoch die Gefahr eines Hautkontaktes groß ist.
Der Riesenbärenklau gehört zur Familie der Doldenblütler; der ca. 10 cm dicke Stängel kann bis zu 3,5 m hoch werden. Die Dolden, die aus bis zu 80.000 Einzelblüten bestehen, erreichen einen Durchmesser von maximal 50 cm. Sie blüht von Juli bis September und bildet pro Pflanze etwa 1000 Samen. Eine Ausbreitung über das Meer ist genau so möglich, da die Samen salzwasserbeständig sind.
Die gesamte Pflanze enthält photosensibilisierende Substanzen, die bei Hautkontakt insbesondere in Verbindung mit Sonnenlicht eine phototoxische Reaktion auslösen, welche Verbrennungen, Schockzustände oder eine Sonnenallergie zur Folge haben kann.